Donnerstag, 14. Januar 2010

LRA am Ende? Mehr als ein Dutzend Toten bei Massakern an Weihnachten folgt überraschende Ankündigung den Kampf aufzugeben


Taktisches Manöver, oder wirkliche Kriegsmüdigkeit? Ein Sprecher der Lord´s Resistance Army hat angekündigt, dass die Rebellen ihre Waffen niederlegen und ihren Kampf beenden wollen. Überraschend an dieser Verlautbarung ist die Tatsache, dass erst vor wenigen Wochen an den Weihnachtsfeiertagen in Uganda mehrere Dörfer überfallen und mindestens 14 Menschen getötet,sowie Dutzende verwundet wurden.

Die Aufrichtigkeit dieser Ankündigung muss also in Frage gestellt werden. Denn der Koflikt dauert nun schon über zwei Jahrzehnte. Der Kampf der Gruppe begann Mitte der 1980er Jahre und zog eine blutige Spur durch Uganda und die angrenzenden Nachbarstaaten, wie den südlichen Sudan, die DR Kongo und die Zentralafrikanische Republik. Von 2006 bis 2008 gab es Friedensgespräche, ein Abkommen scheiterte aber am Ende. Mehrere militärisch Erfolge der ugandischen Armee im Verbund mit UN-Truppen  und Soldaten der Nachbarstaaten haben die Rebellen dezimiert. Doch sie bewegen sich frei in den Grenzgebieten und überfielen so Ende November Dörfer in der ZAR und töteten dabei Dutzende Bewohner. 2008 gab es bei Massakern in der ZAR und der DR Kongo mehr als tausend Tote.Insgesamt wurden viele tausend Menschen durch die Rebellen ermordet, mindestens zwei Millionen wurden vertrieben.

Feature des iranischen Press-TV vom 12.01.10:



Nun könnte aber der fortwährende Druck und die angebliche Zahl von nur noch etwa 100 Kämpfern für den Stimmungsumschwung gesorgt haben. Unter anderem aufgrund der LRA-Gewalt leben in Uganda immer noch mehr als 200.000 Menschen als Binnenvertriebene in Lagern. Ob sich die Ankündigung der brutalen Rebellen in einem dauerhaften Frieden niederschlägt kann aber stark bezweifelt werden, schließlich operieren zahlreiche weitere Rebellengruppen sowohl in Uganda, als auch in der DR Kongo. Einen gewissen Druck übt zur Zeit auch die aktuelle Offensive kongolesischer Truppen im Osten des Landes aus. Dazu aktuellen Bilder vom 08.01.10:



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